Hier das Original: https://www.evangelisch.de/inhalte/197102/14-02-2022/kneipenpastor-wird-abgesetzt
Ärger wegen ungenehmigter Gottesdienste
Schlagowsky teile nicht das von Prädikanten erwartete Selbstverständnis und setze vor allem auf die eigene Person, heißt es in dem Kündigungsschreiben, das der Kneipenwirt auf seiner Website veröffentlichte: „Durch Ihren Dienst im Dekanat Nassauer Land sind in den vergangenen Wochen und Monaten erhebliche Verwerfungen und Konflikte entstanden.“
Seine Kirche werfe ihm vor, bei den Kneipenandachten handele es sich um nicht genehmigte Gottesdienste, sagte Schlagowsky dem epd. Zudem habe es Ärger wegen einer Heiligabend-Andacht unter freiem Himmel gegeben, die er gefeiert habe, nachdem coronabedingt der Gottesdienst in der Kirche abgesagt worden sei: „Diese Andacht war offenbar zu gut besucht.“
In seiner jüngsten Kneipen-Predigt übte Schlagowsky scharfe Kritik an der Leitung der EKHN, die mitverantwortlich für die vielerorts leeren Kirchen sei. „Ich bleibe in der Landeskirche und möchte auch jeden bitten, nicht aus der Kirche auszutreten, sondern in diesem Haufen etwas zu ändern“, fügte er hinzu.
In der EKHN sind Prädikantinnen und Prädikanten oft als Urlaubs- oder Vakanzvertretungen im Einsatz. Nach den Worten der Kirche besteht ihr Auftrag darin, „in ihrer eigenen Sprache zeit- und lebensnah das Evangelium zu verkündigen“. Unter bestimmten Umständen dürfen sie mittlerweile auch kirchliche Trauungen und Beerdigungen leiten.