Nastätten/Darmstadt – Weil er in ihren Augen zu selbstherrlich wirkt, hat die Evangelische Kirche Deutschlands wohl einzigen Kneipenpfarrer gekündigt (BILD berichtete). Plötzlich scheint ein kleines Wunder zum Greifen nah: Es gibt ein Gesprächs-Angebot.

„Ich habe einen Termin am 10. März im Dekanat“, erklärt Kneipen-Pfarrer Titus Schlagowsky (52): „Ich nehme mir auch zwei Freunde mit, die mich bei dem Gespräch ein wenig unterstützen.“

Außerhalb der Kirche wird die Unterstützung seiner Sache immer größer: „Nach dem BILD-Bericht standen fast 20 Leute vor dem Lokal, obwohl wir an diesem Tag gar nicht aufhaben“, staunt Schlagowsky.

Um so wichtiger sei es für ihn, die Sache zu einem guten Ende zu bringen: „Das Wichtigste für mich ist, dass ich den Menschen weiterhin helfen kann.“

Schlagowsky ist wohl Deutschlands einziger Kneipenpfarrer, der abends in seinem Lokal Gottesdienst abhält

Schlagowsky ist wohl Deutschlands einziger Kneipenpfarrer, der abends in seinem Lokal Gottesdienst abhält

Foto: Vincenzo Mancuso

Ein gütliches Ende der Affäre wäre auch im Sinne der Kirche: „Wir schätzen durchaus die Arbeit, die er tut. Er erreicht Menschen, die die Kirche sonst nicht erreicht“, so Sprecher Volker Rahn (55): „Was jedoch nicht akzeptiert werden kann, ist Vernachlässigung des kollegialen Miteinanders oder notwendige Absprachen, z.B. für Gottesdienste.“

Sollten aber tatsächlich alle Probleme ausgeräumt werden können: „Dann könnte am Ende auch eine weitere Verlängerung des Vertrages möglich sein“, meint Rahn.

Für den Kneipen-Pfarrer sicher Grund, auf ein gutes Ergebnis hoffen zu dürfen – schließlich gründet sich die Evangelische Kirche ja selbst auf einen Kirchen-Rebellen …